Press Releases - Fahrer im Gespräch #4
Fahrer im Gespräch #4
Als Fahrer im Interview „Hans Olo“ (Formula E World Series)
TD: Hallo Hans, ich freue mich, dass Du Dich bereit erklärt hast als nächster Fahrer an meiner Interview Serie Teilzunehmen.
HO: Hallo, freut mich sehr bei der Interview-Serie teilnehmen zu dürfen!
TD: Lass uns über Deine Kariere bis jetzt reden, Formula 3 German Series auf Platz 5 in Saison 30, wenn ich mich recht erinnere, bist Du damals gegen Trips gefahren, wie hast Du das nur Überlebt?
HO: Ich denke, die deutsche F3-Serie ist für jeden ambitionierten Nachwuchsfahrer eine hervorragende Möglichkeit für den Einstieg in den MRC-Rennsport. Schon damals stach Trips nicht nur durch sein fahrerisches Können heraus. Dennoch hatten wir eine Menge Spaß und es hat mich zu höheren Zielen angestachelt.
TD: Wechsel in die Formula 3 South America Series die Du auf P8 beendet hast. Du fährst jetzt Deine 8te Saison in der Formula E World Series, die Du jedes Jahr mit einer besseren Platzierung abgeschlossen hast, zuletzt auf P7. Bist Du im Nachhinein mit dem Verlauf Deiner Kariere zufrieden, oder würdest Du aus heutiger Sicht etwas anders machen?
HO: Es war schon immer mein Traum in der Formel E zu fahren. Sie steht für modernste Technologie und ein ausgewogenes Teilnehmerfeld. Deshalb wollte ich so früh wie möglich in diese Rennserie wechseln, aber als junger Fahrer muss man sich natürlich erstmal seine Sporen in niedrigeren Serien verdienen. Ich denke, mein bisheriger Weg war sinnvoll und notwendig.
TD: Wie gerade schon angesprochen fährst Du derzeit Deine 8te Saison in der Formula E World Series, was sind Deine Ziele für diese Saison und wie geht es danach weiter? Ist die F1 ein Thema für Dich?
HO: Mein Ziel ist es, meine Ergebnisse jedes Jahr zu steigern, was mir bisher recht gut gelungen ist. Demnach habe ich mir persönlich Platz 6 in der Gesamtwertung als Mindestziel gesetzt. Mittelfristig möchte ich selbstverständlich um den Titel mitfahren - die Meisterschaft in der Formel E zu feiern ist meine große Vision. In die Formel 1 zu kommen ist für jeden Fahrer sehr schwierig. Die Plätze sind begrenzt, nur die Besten der Besten dürfen dort mitfahren. Viel ist auch vom Glück abhängig, deshalb beschäftige ich mich damit im Moment noch nicht.
TD: Dein Manager ist Anteilseigner beim Jägermeister Trabant F1 Racing Team, könnte Dir das nicht die Türen öffnen?
HO: Einen Fuß in der Tür eines F1-Teams zu haben ist sicher nicht das schlechteste. Mein Manager hegt natürlich die Hoffnung, dass ich eines Tages ein Cockpit übernehmen kann. Für ihn steht aber die Entwicklung und der Erfolg des Teams im Vordergrund. Nur wenn ich auch wirklich eine Verstärkung für Trabant sein kann, wird er sich für einen Fahrerplatz für mich einsetzen. Das ist für mich auch völlig in Ordnung.
TD: Im Nationen Cup hattest Du auch schon einige Einsätze, gibt es Pläne für einen dauerhaften Einsatz von Dir?
HO: Am Nations Cup teilzunehmen ist leider auch immer etwas Glückssache. Es hängt viel von deinen Ergebnissen und der Zusammenstellung des aktuellen Rennvorstandes ab. Leider habe ich diese Saison noch keine Einladung erhalten. Wenn ich aber meine Rennergebnisse weiterhin steigern kann, kommt der Deutsche Rennsport Bund nicht um eine Nominierung herum!
TD: Ja das kann ich verstehen, auf der einen Seite gibt es nur begrenzt Plätze in der Serie, auf der anderen Seite möchte jeder Fahrer möglichst zu Einsätzen in der Serie beordert werden um weiter Erfahrungen zu sammeln um so ein möglichst gutes Ergebnis für sein Land holen zu können. Wenn ich mir Deine Position im Nationenranking so ansehe, wärst Du eigentlich für Einsätze bereit. Womit wir auch beim Thema Nachwuchsförderung wären. Wie siehst Du aktuell die Stärken und Schwächen der Förderung des Deutschen Nachwuchses und was könnte man hier noch verbessern?
HO: Wir haben aktuell eine Menge vielversprechende Talente, aber die Förderung könnte noch besser sein. Gefühlt fehlt mir eine direkte, offene Kommunikation gerade von Seiten des Rennsportbundes und ich wünsche mir mehr Erfahrungsaustausch. Auch ein gezielter Einsatz im Nationscup könnte sicher hilfreich sein.
TD: Du sagtest vorhin Trips stach damals schon nicht "nur" durch sein fahrerisches Können hervor, hat er damals auch schon die Probleme mit den Bananen gehabt? Dass er schnell ist und jederzeit mit ihm zu rechnen war und ist, wissen glaube ich alle die schon gegen ihn gefahren sind.
HO: Von der Geschichte mit den Bananen habe ich nur am Rande etwas mitbekommen. Es schien wohl alles nicht ganz so legal zu sein, und die "offizielle" Variante scheint wohl auch nicht ganz der Wahrheit zu entsprechen. Über weitere Details kann ich hier aber keine Auskunft geben. Wenn Du aber mehr darüber herausfindest, darfst Du mir gern darüber berichten!
TD: Hans, ich danke Dir für dieses wirklich sehr interessante Interview, ich wünsche Dir, dass Du Deine Ziele erreichen wirst, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.
HO: Vielen Dank, es hat mir sehr Spaß gemacht!