Саопштења за јавност - Diesel geht heimlich, still und leise
Diesel geht heimlich, still und leise
Die Entscheidung stand schon lange fest, mehrmals wurde es angekündigt, der Abschied wurde dennoch ohne Nebengeräusche abgewickelt. Einen Tag vor seinem 33. Geburtstag hängt Eduardo Diesel seinen Helm an den Nagel. Diesel räumt nicht nur seinen Platz in der Formel 1, sondern hört komplett auf.
Auf die Frage der Presse nach möglichen neuen Herausforderungen, meinte Diesel: "Nach so vielen Jahren in der Köngisklasse konnte ich mich einfach nicht mehr aufraffen und in einer anderen Rennserie fahren. Alles ist gut. Das Leben bietet so viel mehr als nur im Kreis zu fahren."
Das Alter wäre kein Problem für Diesel gewesen. Mit 33 Jahren verlässt er den Rennsport vergleichsweise sehr früh, dennoch blickt er auf eine 15 jährige Karriere zurück. 15 Jahre mit vielen Höhen und Tiefen, Erfolgen und Rückschlägen, Bewunderern und Kritikern.
Alles begann für Diesel in der deutschen Formel 3 Meisterschaft. Gleich im ersten Qualifying schockte er das gesamte Teilnehmerfeld mit der Poleposition. Es war sein erstes Serienwochenende überhaupt. Den starken ersten Eindruck konnte er das ganze Jahr über bestätigen. Am Schluss stand neben drei Polepositions und drei Podiumsplätzen, der starke achte Gesamtplatz zu Buche.
Nach nur einem Jahr wagte Eduardo den Schritt in die Formel 2. Für seine erste Saison in der Asiatischen Meisterschaft hatte sich Diesel viel vorgenommen, übertraf aber alle Erwartungen. Bis zum Schluss kämpfte er um die Meisterschaft und wurde nur vom Italiener De Peppis geschlagen. Beide entwickelten eine innige Freundschaft. Die Saison konnte Diesel mit fünf Siegen, zehn Podiumsplätzen und 19 Top 10 Ergebnisse beenden. Der endgültige Durchbruch mit nur 19 Jahren.
Diesel wuchs zum Superstar in seiner Heimat auf. Von nun an zierte der Shooting Star sämtliche Zeitschriftencover, war in diversen TV Shows zu Gast und verbrachte generell sehr viel Zeit abseits der Rennstrecke. Diesel schien den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren. Dies hatte gravierende Auswirkungen auf seine sportlichen Leistungen. In den folgenden zwei Jahren belegte er lediglich den fünften und siebten Gesamtrang in der Meisterschaft. Dabei gelang ihm kein Sieg und magere acht Podiumsplatzierungen.
Diesel erkannte, dass sein Lebenswandel für ihn zum Problem wurde. Zwar schaffte es Diesel mehrere Private Rennserien zu gewinnen, unzählige Rundenrekorde aufzustellen und zur Österreichischen Nummer 1 zu werden, dennoch war er mit der Gesamtsituation unzufrieden. Er wusste, dass er was verändern musste. Er verließ sein Umfeld, verließ den Kontinent und meldete sich bei der Nascar an. Er wollte es sich und der Rennsportgemeinde beweisen. In der Nascar traten die besten Rennfahrer ihrer Generation an. Diesel wusste, wenn er sich auf dieser großen Bühne achtbar schlägt, dann könnte er das Ruder noch rumreisen. Mit dem sehr guten 19. Gesamtrang und diversen tollen Rennen gegen die Rennsportelite konnte Diesel einiges an Reputation wiedererlangen.
Nach nur einem Jahr in den USA ging es zurück nach Europa. Erneut versuchte sich Diesel in der Formel 2. Es sollte ein sehr gutes Jahr für Diesel werden. Der Italiener Muzzio ging als haushoher Favorit an den Start und konnte eine sensationelle Saison hinlegen. Doch Diesel avancierte schnell zum "Best of the Rest". Drei Rennen vor Schluss lag Diesel mit komfortablen Vorsprung auf Gesamtrang 2. Doch es folgte die wohl schlimmste Periode in seiner Karriere. Diesel schied in allen verbliebenen Rennen aus und musste den Platz hinter Muzzio räumen. Schlussendlich belegte Diesel den vierten Platz. Dabei gelangen ihm jeweils ein Sieg und eine Pole. Acht mal fuhr er aufs Podium.
Dennoch wurden seine starken Leistungen mit der Einladung zur Trophy of the Champions gewürdigt. Willkommen bei den 33 besten Fahrern der Welt!
Zwar blieb Diesel die unangefochtene Nummer 1 in Österreich, sammelte weiter Rennsiege, Titel in den privaten Rennserien und stellte weitere Rundenrekorde auf, dennoch hatte er innerlich mit dem Rennsport abgeschlossen und stand kurz vor dem Rücktritt.
Für Diesel tat sich aber die Möglichkeit auf ein eigenes Formel 1 Rennen zu kaufen. Das tat er auch und seine Karriere fand eine Fortsetzung in der Königsklasse. Fortan war er nicht nur Teambesitzer, sondern auch fester Bestandteil der Königsklasse.
Sein Team LKR gehörte nie zu den besten Teams. Vielmehr war es in jeder Saison einer der Schwächsten. Dies lag zum einen daran, dass sich Diesel immer sportlich fair verhielt, zum anderen aber auch daran, dass Diesel das Team mit eignen finanziellen Mitteln am Leben erhielt. Mit dem ständigen finanziellen Engpass konnten die Defizite des Autos nur schwer weggemacht werden.
Nach 9 Jahren Formel 1 ist nun Schluss für Diesel. Er geht ohne jemals einen Punkt erzielt zu haben. Seine Kritiker sprachen ihm oft die Tauglichkeit für die Formel 1 ab, doch Diesel sieht das ein wenig anders. "Klar gehöre ich nicht mehr zu den besten Fahrern der Welt. Ich war in meiner gesamten Karriere nie der talentierteste im Starterfeld, dennoch habe ich eine gewisse Berechtigung hier zu sein. Kaum einer hat mehr Ehrgeiz als ich oder kennt sich besser im Fach aus. Ich wollte früher gehen, aber im Sinne des Teams blieb ich doch länger und investierte immer mehr Zeit in die Konsolidierung der Finanzen und in die Weiterentwicklung des Autos. Das ich nie einen Punkt holen konnte, ärgert mich am meisten. Ich war aber sehr oft sehr nah dran. Irgendwann war dies einfach nicht mehr wichtig und mein Fokus lag ganz wo anders."
Was bleibt Schlussendlich übrig? Wie ist die Leistung Diesels einzuschätzen?
Er verlässt den Rennsport als mehrjährige Nummer 1 in Österreich und als mehrjähriger Präsident des nationalen Rennsportverbandes. Er fuhr in einer ganz anderen Ära und konnte dennoch hunderte Siege und Poles einfahren. Er stellte mehrere Rundenrekorde mit verschiedenen Autos auf, eine Handvoll davon hat immer noch Bestand. Er gewann mehrere Rennserien und nahm an der Trophy of the Champions teil. Er gilt als lebende Legende und schillernde Galionsfigur im Rennsportzirkus. Dennoch geht er als
Unvollendeter, den ein Punkt in der Königsklasse blieb ihm verwehrt.
Eduardo Diesel will in Zukunft aber weiterhin Bestandteil des Rennsportes bleiben. Er bleibt weiterhin CEO des Rennstalles LKR. Zusätzlich kümmert er sich als Manager um seinen kleinen Bruder Elyas Diesel. "Elyas ist ein Rohdiamant. Unglaublich talentiert. Er wird seinen Weg gehen, davon bin ich überzeugt. Ich möchte ihm dennoch mit meiner Erfahrung zur Seite stehen und ihm bei seiner Entwicklung helfen."