Comunicati Stampa - Fredo di Caro im Interview über Siege, Ausfälle und seine Ambitionen die deutsche Nummer 1 zu werden
Fredo di Caro im Interview über Siege, Ausfälle und seine Ambitionen die deutsche Nummer 1 zu werden
Im GPE-Interview spricht Fredo di Caro über seine bisherige Saison und gibt einen Ausblick auf die zweite Saisonhälfte.
GPE: Herr di Caro, vor zwei Jahren (in Saison 5) saßen wir schon einmal zusammen, damals lagen Sie in der Gesamtwertung der afrikanischen Formel 2 auf Platz 13. Was hat sich für Sie seitdem verändert?
di Caro: Seit unserem letzten Gespräch hat sich schon einiges verändert. Ich weiß jetzt, dass ich in fast jedem Rennen aufs Podium fahren kann, auch in Serien fahre ich häufig um den Sieg mit. Und wenn ich irgendwo mitfahre, möchte ich auch gewinnen, schon zweite Plätze sind mittlerweile ein wenig enttäuschend. Das Rennfahren macht mir jetzt deutlich mehr Spaß, auch wenn wir derzeit zu oft nicht ins Ziel kommen.
GPE: Nach 8 Rennen liegen Sie aktuell auf Platz 2 der Formel 2 Nordamerika, nur 5 Punkte hinter dem Führenden Dante Vanderpuije. Damit können Sie zufrieden sein, oder?
di Caro: Vor der Saison hätte ich sicherlich mit “ja” geantwortet. Nach dem letzten Rennen kann ich das aber nicht mehr sagen, hier lag ich in Führung und baue dann ziemlichen Mist und drehe mich mal wieder raus. Ohne den Ausfall hätte ich jetzt schon einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung. Und das ärgert mich gerade, in dieser Saison bin ich schon so oft in Führung liegend ausgeschieden und habe wichtige Punkte verschenkt. Irgendwann hat man das dann im Kopf, man liegt in Führung und wartet fast nur noch auf den Fehler. Das muss ich schnellstens abstellen. Aber es ist schön zu sehen, dass ich ohne diese Fehler um den Sieg in der Season Series mitfahren kann. Es wird noch ein spannender Kampf zwischen Dante und mir.
GPE: Sie sprechen es schon an, immer wieder haben Sie mit Ausfällen zu kämpfen. Was unternehmen Sie um das abzustellen?
di Caro: Ja, das ist schon sehr ärgerlich. Dadurch haben wir schon häufig fast sichere Siege weggeworfen, auch mögliche Podestplätze in den beiden ersten Custom Series der Saison haben wir dadurch verspielt. Ich kann mir die hohe Ausfallquote auch nur schwer erklären, ich denke ich muss einfach vorsichtiger fahren und weiter im mentalen Bereich trainieren.
GPE: In der Weltrangliste liegen Sie derzeit auf Rang 51 und sind damit hinter Volker Adler die deutsche Nummer 2. Während Adler in dieser Saison Punkte verliert, holen Sie langsam auf. Erleben wir bald eine Wachablösung?
di Caro: Ach, die Rangliste ist nur ein Nebeneffekt. Für unser Team ist die Season Series das Wichtigste und wenn wir da erfolgreich sind, kommen wir automatisch in der Weltrangliste nach oben.
GPE: Sie möchten also gar nicht die deutsche Nummer 1 werden?
di Caro: Ich sehe Adler immer noch als den schnellsten deutschen Fahrer, daher glaube ich nicht, dass ich die Spitzenposition derzeit verdient hätte. Dagegen wehren würde ich mich natürlich nicht.
GPE: Sprechen wir einmal über die Champions Trophy. In der letzten Saison hat es nur ganz knapp nicht gereicht. Wie stehen die Chancen in diesem Jahr?
di Caro: Einmal bei der Champions Trophy mitzufahren wäre natürlich großartig. Hierfür müssen wir uns aber in den Custom Series deutlich steigern, mit dem Erfolg in diesen Serien steht und fällt die Chance auf eine Teilnahme. Und die ersten zwei Custom Series der Saison außerhalb des Podiums zu beenden ist da natürlich alles andere als ideal. Ich rechne damit, dass es am Ende der Saison wieder nicht ganz reichen wird, aber wir müssen jetzt einfach einmal abwarten, wie die Saison weiterläuft und vor allem häufiger ins Ziel kommen.
GPE: Gestatten Sie uns noch einen kurzen Ausblick auf die Formel 1. Wie sind hier Ihre Ambitionen?
di Caro: Die Formel 1 ist der Rennfahr-Olymp, ganz klar. Jeder Fahrer möchte hier einmal mitfahren. Aber darüber machen wir uns derzeit noch keine Gedanken. Erst einmal geht es darum die Formel 2-Saison gut zu Ende zu fahren und weiter auf uns aufmerksam zu machen, alles weitere wird man dann sehen.
GPE: Herr di Caro, wir bedanken uns für das Gespräch.