Comunicati Stampa - F4 German Series Zwischenbilanz: Erfolg ist kein Glück
F4 German Series Zwischenbilanz: Erfolg ist kein Glück
Neuer Versuch, neues Glück...
Es ist Runde 12 von 20 des Sprintrennens am Nürburgring und die Spannung könnte größer nicht sein. Die drei dominierenden Fahrer der F4 German Series überqueren die Ziellinie und sind nur drei Zehntel voneinander getrennt. Elisabet Alemany übernimmt die Führung durch zwei sensationelle Überholmanöver und zieht sowohl an Mike Sollfrank als auch an Elodan Eagle vorbei. Aber reicht das, um in der Meisterschaft zurückzukommen?
Auch wenn die Technik der F4 Fahrzeuge nicht so ausgereift ist wie bei den führenden MRC Rennserien, waren die Rennen bisher herausragend. Von Licht und Schatten, Glück und Pech, Erfolg und Trauer berichten wir über die ersten fünf von 20 Saisonrennen.
Runde 1: Sachsenring
20 junge und aufstrebende Fahrer bereiteten sich auf das erste Rennen am herausfordernden Sachsenring vor, manche davon sind schon alte Hasen mit F4 Erfahrung, allerdings gibt es auch einige neue Gesichter auf dem Grid. Die Aufmerksamkeit war allerdings auf den amtierenden Meister Elodan Eagle gerichtet, der entschlossen ist seinen Titel zu verteidigen. Es war am Ende ziemlich eng, aber nicht der deutsche Champion, sondern Elisabet Alemany holte sich die Pole Position mit 0,045 Sekunden Abstand, während der junge Mike Sollfrank sich P3 sicherte, eine halbe Sekunde fernab der Spitze. Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass diese Fahrer auch weiterhin den Ton angeben würden.
Es schien so, als ob Alemany sich den Sieg im Sprintrennen auf dem Sachsenring holen könnte, nachdem sie am Start die Führung übernahm und diese Position bis Runde 17 von 23 verteidigte. Eagle machte allerdings bald klar, dass er derjenige ist, den es in dieser Saison zu schlagen gilt. Er teilte sich sein Rennen gut ein und bremste die Spanierin in der schwierig einzusehenden Kurve 13 aus - so überraschend für Alemany, dass durch dieses Manöver auch Sollfrank vorbei schlüpfen konnte und die spanische Fahrerin auf P3 zurückfiel. Obwohl Sollfrank weiterhin Druck machte, war es der amtierende Meister, der den ersten Pokal der Saison in die Höhe strecken durfte.
Sollfrank bügelte jedoch seinen Fehler am Start des Hauptrennens aus und überholte Eagle noch vor der ersten Kurve. In den folgenden Runden gab Sollfrank alles und baute seinen Vorsprung auf fünf Sekunden aus, ehe die Boxenstops anstanden. Eagle machte den Eindruck, als ob er sich mit dem zweiten Platz zufriden geben würde und hatte selbst auch einen drei Sekunden Vorsprung auf Alemany. Was am Anfang nach einem eher unspektakulären Rennen aussah, wurde in der zweiten Hälfte für einige Fahrer ziemlich nervenaufreibend. Alemany war gezwungen nach einem Aufhängungsproblem das Rennen aufzugeben, was Herbert Stumpf den dritten Platz einbrachte. Die Freude über ein mögliches Podium währte allerdings nicht lange für Stumpf, der in der schnellen Kurve 10 die Kontrolle über seinen Wagen verlor und damit das Safety Car auf die Strecke brachte, sieben Runden vor Ende. Das Rennen wurde drei Runden vor Schluss fortgesetzt und Sollfranks Vorsprung war mit dem Safety Car weg, jedoch gewann er sein erstes Saisonrennen vor Eagle auf dem zweiten Platz und Marvin Schöneberg auf P3.
Runde 2: Hockenheim
Im Qualifying fanden die Fahrer sehr schwierige Bedingungen vor, da Nieselregen die Strecke rutschig machte. Mit Fallen der schwarz-weiß-karierten Flagge erlebten die Zuschauer erneut eine Überraschung. Ein weiteres Mal war es nicht der amtierende Meister, sondern Elisabet Alemany, die sich bereits die zweite Pole Position der Saison sichern konnte. Eagle schaffte es nicht, eine fehlerfreie Runde hinzubekommen und würde von P2 starten, während Sollfrank sich P3 schnappte, acht Zehntel weg von der Polezeit.
Das Sprintrennen in Hockenheim hatte einen fulminanten Start, die Top-3-Fahrer wechselten ihre Positionen nahezu jede Runde. Während Alemany sich die Führung nach dem Start verteidigen konnte, schaffte es Eagle in Runde 3 die Spanierin auf der Gegengeraden aus dem Windschatten zu überholen. Doch dies hielt nicht lange an, da Alemany sich an die Spitze mit einem ähnlichen Manöver in der Parabolica zurückkämpfte. Eagle versuchte weiterhin Druck auf Alemany auszuüben und schnappte sich die Spitze drei Runden später, ein Manöver, das letztlich den zweiten Saisonsieg für Eagle perfekt machen würde. Alemany spürte in der Folge den Druck von Sollfrank und verlor den zweiten Platz an den Deutschen in Runde 13, konnte aber schnell wieder die Position zurückerobern, weil Sollfrank einen Fehler in der Spitzkehre machte.
Die Rollen waren genau umgekehrt im Hauptrennen. Eagle verteidigte die Führung selbstsicher nach dem Start, nach drei Runden konnte jedoch Alemany P1 übernehmen und verweilte dort bis Runde 15. Eagle blieb nah an der Spanierin dran und wagte ein Manöver auf der Gegengeraden. Was danach folgte, war wahrlich ein Spektakel für Rennsportfreunde. Zahlreiche Führungswechsel zwischen Alemany und Eagle ließen die Fans nicht zur Ruhe kommen. Nach den Boxenstopps konnte auch Sollfrank langsam den Abstand zur Spitze verringern. Alemany machte einen großen Fehler in der Spitzkehre und fiel auf Platz drei zurück. Acht Runden vor Schluss war nun Sollfrank Eagles Herausforderer und überholte den Champion in Runde 29. Wiederum wechselte die Führung mehrmals, aber Sollfrank schaffte es mit dem entscheidenden Manöver in Runde 33 seinen zweiten Saisonsieg einzufahren.
Runde 3: Nürburgring
Ein weiteres Qualifying, ein weiterer bekannter Anblick: Alemany und Eagle tauschten eine schnelle Runde nach der anderen aus, allerdings war es dieses Mal der amtierende Meister, welcher sich seine erste Pole Position der Saison sichern konnte, 0,169 Sekunden vor Alemany und acht Zehntel vor Sollfrank in P3. Aber was würde die Fans im Rennen auf dem traditionsreichen Nürburgring erwarten?
Die Zuschauer, die vor Ort waren, wurden jedenfalls nicht enttäuscht. Auch wenn die Latte für aufregende Rennen bereits sehr hoch lag nach den ersten beiden Saisonstationen, hätte kein Drehbuch für das 20 Runden Rennen besser geschrieben werden können. Eagle verteidigte die Spitzenposition nach dem Start, bis ein Fehler in der Dunlop Spitzkehre Sollfrank und Alemany zurück in den Kampf um den Sieg brachte. Ab Runde 6 hätte kein Blatt Papier mehr zwischen Eagle, Alemany und Sollfrank gepasst und die drei Fahrer überholten sich mehrmals pro Runde. Die spanische Fahrerin verlor jedoch ihren kühlen Kopf und machte einen riesigen Fehler mit einem Ausflug ins Kiesbett in Runde 16, was bedeutete, dass jetzt nur noch Eagle und Sollfrank im Rennen um den Sieg übrig blieben. Das Rennen entschied sich drei Runden vor Schluss, als Eagle auf der Start-Ziel-Geraden Sollfrank überholte und in der Folge das Rennen clever nach Hause fuhr. Immerhin konnte sich Alemany noch einen Platz auf dem Podest sichern, aber die Frage nach dem, was sein hätte können, stellt sich...
... Fortsetzung folgt ...
Stand nach 5/20 Rennen:
1 - E. Eagle (254 Punkte, 3 Siege, 5 Podiums, 1 Pole)
2 - M. Sollfrank (240 Punkte, 2 Siege, 5 Podiums, 0 Poles)
3 - E. Alemany (192 Punkte, 0 Siege, 4 Podiums, 2 Poles)
4 - D. Stoppe (174 Punkte, 0 Siege, 0 Podiums, 0 Poles)
5 - M. Schöneberg (172 Punkte, 0 Siege, 1 Podium, 0 Poles)